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Schülerfirma "LOS-Bistro"

Schülerfirma "LOS-Bistro"Jenny, Sebastian, Ibrahim, Vicky, Kevin und noch elf andere Jugendliche arbeiten in der Schülerfirma Bistro-LOS an der Loschmidt-Oberschule in Berlin-Charlottenburg. Einige sind im ersten, die übrigen schon im zweiten Jahr des Berufsqualifizierenden Lehrgangs - Förderschwerpunkt Lernen (BQL/FL), den die Schule u.a. anbietet. Sie kommen aus ganz Berlin nach 10 Jahren an einer Sonder-, Haupt- oder Gesamtschule, um hier eventuell ihren Hauptschul-Abschluss nachzuholen und sich auf eine spätere Berufstätigkeit vorzubereiten. Einige von ihnen hatten vorher das Angebot der Loschmidt-Oberschule genutzt, um in einem mehrwöchigen Praktikum ihre neue Schule kennenzulernen.

Schülerfirma "LOS-Bistro"Bistro-LOS ist an den 46 Sonderpädagogischen Förderzentren in Berlin eine von 231 Schülerfirmen, die im Netzwerk Berliner Schülerfirmen (NEBS) zusammengefasst sind. „Catering - LOS“ und die Fahrradwerkstatt „LOSfahren“ sind die beiden anderen Schülerfirmen der Loschmidt-Oberschule. Diese ist wiederum eine von drei Berliner Berufsschulen mit sonderpädagogischen Aufgaben, die ganz gezielt lernschwache Schüler auf freiwilliger Basis mit Vollzeitunterricht auf das spätere Berufsleben vorbereitet. Im vergangenen Jahr konnte sie auf 100 Jahre (!) qualifizierter Berufsausbildung von Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf zurückblicken.

Die Schülerfirma Bistro-LOS gibt es seit sechs Jahren. Jedes Jahr wechselt die Hälfte ihrer „Belegschaft“, so dass immer ein Stamm da ist, der sein Wissen weitergeben kann. Schülerfirma "LOS-Bistro"Das ist sehr wichtig, denn die Schülerfirma arbeitet an allen Schultagen und bietet tagtäglich zu kleinen Preisen Mitschülern und Lehrern zum Frühstück mit Wurst, Käse oder Ei belegte Brötchen, diverse Getränke und ein abwechslungsreiches Mittagessen an. Für die Speisenvor- und zubereitung steht eine sehr große und gut ausgestattete Küche zur Verfügung. Ihr gegenüber haben Lehrer und Schüler gemeinsam eine kleine schmucke Kantine eingerichtet, wo gefrühstückt und das Mittagessen eingenommen werden kann.
Im Rotationsverfahren durchlaufen die „Mitarbeiter“ der Schülerfirma alle Arbeitsstationen, angefangen vom Einkauf, von der Berechnung der Zutaten, der Speisenzu- und nachbereitung, über den Verkauf und die Kassierung bis hin zum  Service (Geschirrspülen, Raumreinigung, Wäschepflege). Auch eine ansprechende Tischdekoration und das Erstellen von Speisekarten oder der Wochenpläne gehören zu den Aufgaben der Schüler. Da sie das im Unterricht Gelernte gleich wieder anwenden können, sind alle voll bei der Sache. Die Lehrer motivieren ihre Schützlinge, stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite, wobei natürlich die berufsrelevanten Inhalte im Vordergrund stehen. Aber sie greifen des Öfteren auch schon einmal korrigierend ein, vor allem wenn es um Sauberkeit, Ordnung und Pünktlichkeit im „Berufsalltag“ geht.

Schülerfirma "LOS-Bistro"Die Schüler wissen die Chance schon durchaus zu schätzen, die sie mit der gezielten Vorbereitung auf ein Berufsleben bekommen. Deshalb ist es für sie auch selbstverständlich, dass Bistro-LOS einen finanziellen Beitrag zu „Chance2“  leistet, der Netzwerkinitiative für arme Kinder in der dritten Welt. Zusammen mit der finanzkräftigeren Catering-Schülerfirma unterstützen Kevin, Vicky und ihre Mitschüler seit Jahren ein Hilfsprojekt für Tsunamiopfer in Sri Lanka.

Die mit Bistro-LOS identische Schulklasse ist darüber hinaus Teil eines seit sieben Jahren laufenden landesweiten Schulversuchs mit Integrationsschülern. Dieser Fachbegriff umschreibt Schüler mit geistiger Behinderung, die hier an der Seite lernschwacher Schüler an einem zweijährigen berufsqualifizierenden Lehrgang teilnehmen. Die enge Verbindung von Theorie und Praxis, die sich bei 32 Wochenstunden etwa die Waage hält, bietet gerade im Rahmen einer Schülerfirma beste Voraussetzungen, entsprechendes, vor allem praktisch anwendbares Wissen zu vermitteln. Schülerfirma "LOS-Bistro"Wie anspruchsvoll die Anforderungen an die Pädagogen in Integrationsklassen sind, geht schon daraus hervor, dass jeweils zwei Lehrkräfte eine Klasse betreuen. Bistro-LOS steht darüber hinaus noch ein pädagogischer Unterrichtshelfer zur Seite. Studienrätin Silvia Wilmers, Vorsitzende des Fachbereichs Ernährung und Hauswirtschaft, leitet die Schülerfirma an. Sie ist des Lobes voll über die Disziplin und das Engagement der ihr anvertrauten Schüler. Aus vier Integrationsschülern, vier ausländischen (aus Senegal, Türkei und Polen) und acht deutschen Schülerinnen und Schülern ein funktionierendes Team zu formen, dem Spannungen fremd sind, verdient Anerkennung.

Ibrahim aus Senegal will Koch werden, Sebastian möchte in den Agrarbereich, Kevin ins Gastgewerbe. Schülerfirma "LOS-Bistro"Mehrere Mitschülerinnen wollen sich als Hilfskräfte im Hotel- und Gastgewerbe oder als Hauswirtschaftshelferinnen versuchen. Jenny hat große Chancen, in der Altenpflege unterzukommen. Selbst wenn wahrscheinlich die wenigsten bei Bistro-LOS den Hauptschulabschluss schaffen werden, so erhalten sie jedoch nach zwei Berufsschuljahren ein Zertifikat, auf dem ihnen detailliert die erworbenen Fertigkeiten bescheinigt werden. Gerade das in der Schülerfirma erlangte Praxiswissen, das sie während obligatorischer Betriebspraktika testen können, erweitert ihre Chancen beträchtlich, selbst ohne einen hochwertigen Schulabschluss einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden Auch die theoretischen Fächer (Deutsch, Fachmathematik, Sozialkunde, Sport und Gesundheit, Ernährungslehre und Hygiene) sind ganz auf die Berufsvorbereitung ausgerichtet. Viele Betriebe nähmen mittlerweile ihre Schüler gern für ein Praktikum, sagt Frau Wilmers, „wegen ihres guten Sozialverhaltens, ihrer Motivation und Pünktlichkeit und vor allem ihrer fachlichen Kompetenz“.

Für die meisten Schulabgänger jedoch vergehen oft noch Jahre, bis es ihnen gelingt, einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden. Angesichts zigtausender fehlender Ausbildungsplätze Jahr für Jahr bundesweit hätten sie ohne diese gezielte Förderung sonst wohl kaum eine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Die Schülerfirma bietet einen Catering Service an.

Bildungsangebote:

  • Berufsqualifizierende Lehrgänge (BQL) zur Erweiterung der Allgemeinbildung und Vermittlung beruflicher
  • Grundkenntnisse (Dauer:1 - 2 Jahre)

Duale Qualifizierungsmaßnahmen:

  • 1. Stufe – Berufsvorbereitung (1 Jahr)
  • 2. Stufe: 2-, 3- oder 3 ½ jährige schulische Ausbildung (je nach Ausbildungsberuf) in Fachtheorie und –praxis.

Berufsfelder:

  • Ernährung und Hauswirtschaft
  • Textilien und Bekleidung
  • Holztechnik
  • Metalltechnik
  • Elektrotechnik
  • Kosmetik und Körperpflege
  • Schülerfirmen der der Loschmidt -Oberschule:

 

Loschmidt-Oberschule

Loschmidtstraße 19
10587 Berlin (Charlottenburg)

Tel.: 030 / 34 50 58 10
Fax: 030 / 34 50 58 40

Mail: zentrale@loschmidt-oberschule.de
Web: http://www.loschmidt-oberschule.de

Die nächsten Termine

Winter/Sommer 2019

Ausbildungsbeginn:

Sozialassistent/-in

Fachkraft im Gastgewerbe


Tipps für Schülerfirmen


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